32. RAIDINGER FUSSWALLFAHRT NACH MARIAZELL


Viel Tradition angereichert mit einer Brise Abwechslung. So lässt sich die 32. Raidinger Fußwallfahrt nach Mariazell dieses Jahr zusammenfassen. Wobei, von einer Brise konnte zu ihrem Beginn keine Rede sein. Am Vorabend der Reise fegte ein orkanartiger Sturm über den Osten Österreichs. Etwas später dazu mehr. Nichts für Langschläfer! Wer sich so einer Wallfahrt anschließen möchte, muss schon etwas früher aufstehen.
Am 11. August um 4:30 Uhr hieß es Abfahrt bei der Kirche in Raiding mit Ziel Domplatz in Eisenstadt. Von dort aus nahmen wir unsere 4-tägige Tour zur Basilika in Mariazell in Angriff. Wenn Englein reisen! Nach dem bereits angekündigten Sturm am Vorabend meinte der Herrgott es gut mit uns und bescherte uns ein wunderbares Wanderwetter. Nur die Vielzahl an entwurzelten Bäumen und abgebrochenen Ästen zeugte noch von den Unwettern der Nacht. Und so waren wir das eine oder andere Mal auch gezwungen einen kleinen Umweg einzuschlagen.
Nach einer stärkenden Mittagsrast in Sauerbrunn führte uns unser Pilgerweg vorbei an Katzelsdorf nach Südwesten bis wir schließlich nach rund 38 zurückgelegten Kilometern unser Ziel für den ersten Tag in Walpersbach erreichten.
Eine gute Nachtruhe und ein ausgiebiges Frühstück, Pilgerherz, was willst du mehr? Am zweiten Tag unserer Wallfahrt wanderten wir vorbei an der Linsberg Asia Therme, durch Schwarzau und Mollram, zunächst bis zu unserem Ziel für die Mittagsrast, die Johannesbachklamm. Weiter ging es über Schrattenbach nach Puchberg am Schneeberg und mit letzten Kräften über den Wasserfall zu unserem Quartier für die Nacht auf der Mamauwiese. Wir sind ja nicht aus Zucker! Und das war am dritten Tag unserer Pilgerreise auch gut so. Bei Kälte und Regen nahmen wir die nächste Etappe in Angriff. Die Highlights dieses Tages waren unter anderem ein traditioneller Zwischenstopp bei der Bacherlwirtin in Preintal, der Aufstieg durchs Gscheidl und die Gebetseinheit beim Höttinger Kreuz kurz vor unserem letzten Nachtquartier am Lahnsattel. Dort bekam unsere Gruppe auch mit Markus Landauer und Markus Gullner Verstärkung. Eine Nacht am Lahnsattel ist immer etwas ganz Besonderes. Das dort gemütliche Beisammensein, Essen, Trinken und Lachen sind einer der schönsten Aspekte der Raidinger Wallfahrt. Spätestens dann hat ein jeder für sich, trotz aller Wehwehchen, entschieden: Und nächstes Jahr geh‘ ich wieder mit!
Am letzten Tag zieht es einen förmlich auf bekannten Wegen über die Terz und den Kreuzberg hinauf nach Mariazell. Obwohl jeder glücklich und stolz den Blick auf die Basilika richtet, so liegt dennoch etwas Wehmut in der Luft. Ist doch diese wunderbare Reise bereits zu Ende! Doch die Aussicht auf ein nächstes Mal wandelt schnell alle Wehmut in Vorfreude, wenn es heißt „Auf Wiedersehen in Mariazell“.
Ein besonderer Dank an Sigi Hirschler und Thomas Kautz, die dieses Jahr unsere Reise vorbereitet und bravourös geleitet haben, sowie an alle, die zu ihrem Erfolg beigetragen haben. Vergelt’s Gott!

- Christoph Hofer
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