GESCHICHTE DER FILIALKIRCHE LACKENDORF

Die Kirche in Lackendorf ist seit ihrem Bestehen immer eine Filialkirche von Unterfrauenhaid.
In der ersten Kanonischen Visitation über die Pfarre Unterfrauenhaid aus dem Jahr 1597 werden nachweislich Lackendorf, Lackenbach und Raiding als Filialen genannt.

Ab dem Jahr 1632 wurde das Kirchenschiff in der heutigen Form aus Mitteln der Gläubigen nach und nach errichtet und vor allem durch die Spende zweier „Englischer Fräulein“ (Englischer Ordensfrauen) ermöglicht.
Die Kirche hatte anfangs keinen angebauten Turm, obwohl eine kleine Glocke welche auf einem hölzernen Campanile (Glockenturm) neben der Kirche befand. Diese Glocke stammt aus dem Jahre 1673 und wurde in Wien gegossen und befindet sich heute neben zwei weiteren Glocken im Turm.
In der Pfarrchronik zu Unterfrauenhaid ist folgendes zu lesen: „Am 19. Februar des Jahres 1673 habe ich, Bischof Georg (György) Pongracz, den Altar zu Ehren des Heiligen Rochus geweiht“.
Erst im Jahr 1886 wurde der Turm an den Westgiebel der Kirche angestellt und das alte Westportal nach außen versetzt. Der Hochaltar und die Kanzel wurden 1887 errichtet und im Jahre 1930 renoviert.
Da die Kirche auf ihrem Standort sehr wetteranfällig ist, wurde 1977 eine erste größere Innenrenovierung vorgenommen. Der Verputz wurde in Höhe von zwei Meter abgeschlagen und das so freigemachte Mauerwerk mit Thermoputz versehen. Die Maurerarbeiten führte Baumeister Reitter aus Kobersdorf aus. Der Innenraum der Kirche wurde neu ausgemalt. Die alten Kirchenbänke, die schon sehr morsch und muffig waren, wurden vom Tischlermeister Parapatits aus St. Martin aus Lärchenholz eingebaut. Bänke und Schiffboden kosteten S 350.000,-- u. S 116.000,--.
Einige Jahre später, 1981/82, wurde der Hochaltar und die Kanzel, die in einem Stadel bei Familie Zonschitz untergebracht waren, von der Fa. Weidenauer restauriert und auch der neu angeschaffte Volksaltar aufgebaut. Die hierfür entstandenen Kosten beliefen sich auf S 540.000,--. Sie wurden getragen von der Gemeinde S 240.000, dem Bundesdenkmalamt, Landesregierung und der Finanzkammer der Diözese zu jeS 100.000,-- .
Da sich der vor Jahren aufgebrachte Thermoputz als schlecht erwies (wurde auf Anweisung des Bauamtes angebracht) wurde er heruntergeschlagen und die Mauern neu verputzt. Weiters wurde die Außenrenovierung vorgenommen. Diese Arbeiten wurden im Jahre 1986 beendet und beliefen sich auf insgesamt S 1,8 Mill. Einige Jahre später wurde der Kircheninnenraum in Höhe zwei Meter neu verputzt und darauf ausgemalt.
Im Jahre 2011, wurde das Dach der Kirche und der Turm neu gedeckt und die Außenfassade ausgebessert, das Turmkreuz wurde restauriert und zum Teil vergoldet. In der Kugel befand sich in einer Blechbüchse die Urkunde des Turmbaues samt Originalplan des Baumeisters vom Turmbau im Jahr 1886. Diese Urkunde und Plan, so wie ein Bericht über die Arbeiten im Jahr 2011 und einige Euromünzen wurden in die Turmkugel gegeben.